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Sebastian Kuepers

Chief Transformation Officer, Plan.Net Group

KI-Agenten können autonom arbeiten und in Zusammenarbeit komplexe Aufgaben lösen – wesentlich besser als einzelne Agenten, und unvergleichbar besser als KIs ohne agentischen Workflow. Da es in Zukunft Milliarden von KI-Agenten geben wird, die uns in jeder Lebenssituation unterstützen können, stellt sich die Frage: Was passiert genau, wenn diese Agenten ohne menschliches Eingreifen miteinander interagieren? Schließlich wollen wir Gewissheit, dass wir uns auf die Ergebnisse der Agenten verlassen können.

Ein Beispiel: Ein Tourist nutzt ein KI-Agentensystem, um eine Reise zu planen. Der für den Flug zuständige Agent empfiehlt eine Airline inklusive konkreten Flugdaten. Als der Tourist bei der Airline buchen möchte, stellt sich heraus, dass der vom Agenten empfohlene Flug gar nicht existiert. Daraus lässt sich schließen, dass hier kein echter Agent der Airline mit Zugriff auf die entsprechenden Daten am Werk war. Deshalb ist es fundamental, dass KI-Agenten in der Lage sind, ihre Identität nachzuweisen. Nur so können sie für ihre Aussagen zur Verantwortung gezogen werden.

 

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Was es dafür braucht ist ein System, das die schnelle und einfache Zusammenarbeit von Agenten ermöglicht und gleichzeitig sicher und transparent ist. Denn KI-Agenten haben Zugriff auf unterschiedlichste Datenquellen und verarbeiten riesige Datenmengen, auf deren Grundlage sie Entscheidungen treffen. Von außen wird es also kaum nachvollziehbar sein, worauf sich das Ergebnis eines einzelnen Agenten stützt. Zudem wird es unter der wachsenden Anzahl an KI-Agenten, die miteinander interagieren, sicher auch einige schwarze Schafe geben. Verlässt sich ein Mensch auf das falsche Ergebnis eines betrügerischen Agenten und wird enttäuscht, ist das Vertrauen in Agentensysteme schnell passé.  

Natürlich sind KI-Agenten in der Lage, sich gegenseitig zu verbessern. Ein gut angelegtes Agentensystem nutzt etwa einen Agenten, der sich nur mit der Überprüfung des Outputs anderer Agenten beschäftigt. Zudem besitzen KI-Agenten ein Kurzzeit- und ein Langzeit-Gedächtnis, wodurch sie mit jeder Aufgabe dazulernen und sich stetig verbessern. Auch Systeme, die versuchen, schwarze Schafe unter den Agenten ausfindig machen, werden heute schon getestet. Doch auch Agenten können Fehler machen, sich missverstehen, Falschaussagen treffen oder unehrliche Agenten übersehen. Es braucht also ein System, das Fehler für den Menschen nachvollziehbar macht.

Die dafür benötigte Technologie gibt es längst: Blockchain. Ein auf der Blockchain dokumentiertes Protokoll, das jeden Agenten identifiziert, und Interaktionen von Agenten öffentlich und unveränderbar nachweist, liefert genau diese Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Sollte es tatsächlich zu Fehlern kommen, sind diese klar zurückzuführen auf eine bestimmte Aktion und damit auf einen bestimmten Agenten.

 

Die Vorteile von Blockchain-Protokollen

Auch bei Blockchains stellt sich die Vertrauensfrage: Sind sie sicher? Da es sich um dezentrale Systeme handelt, sind jedenfalls Fälschungen der Daten nahezu unmöglich. Durch Hashes, eine Art digitaler Fingerabdruck für Daten, kann überprüft werden, ob Daten verändert wurden. So kann sichergestellt werden, dass keine Transaktion oder Information, die zwischen den Agenten ausgetauscht wurde, manipuliert worden ist.

Ein solches Blockchain-basiertes Protokoll haben wir mit Masumi ins Leben gerufen. Jeder KI-Agent im Protokoll erhält eine eindeutige Identität durch einen dezentralen Identifikator (DID) und muss Hashes seiner Ergebnisse auf der zugrunde liegenden Blockchain protokollieren. Dieser Prozess macht es für Menschen möglich, die Echtheit der bereitgestellten Ergebnisse zu überprüfen, was die Verantwortung und Transparenz innerhalb des Netzwerks fördert. Ein weiteres, wesentliches Plus: Agenten können sich für ihre Dienste über das Protokoll bezahlen. Ein wichtiger Schritt in Richtung Agent-Economy.

Letztlich geht es darum: Agenten und insbesondere Agenten-Systeme können uns unglaublich viel intellektuelle Fleißarbeit abnehmen und werden in Zukunft nicht mehr wegzudenken sein. Ein Blockchain-Protokoll liefert den sicheren Rahmen: die Transparenz und Vertrauenswürdigkeit, die solche autonomen Systeme benötigen. 

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