Designsysteme bremsen die kreative Entfaltung? Schluss mit dem Mythos!
Die digitale Landschaft entwickelt sich rasant und Marken sind ständig gefordert, mit dem Tempo der Veränderungen mitzuhalten. In diesem dynamischen Umfeld haben sich Designsysteme als unverzichtbares Werkzeug für den Erfolg von Brands erwiesen. Denn entgegen zahlreicher Meinungen verhindern Designsysteme Kreativität nicht, sondern bieten vielmehr die Grundlage für mehr Innovation und Flexibilität.
Keine digitale Welt ohne Designsysteme
Heutzutage interagieren Verbraucher*innen mit Marken auf unterschiedlichen Kanälen und über diverse Geräte hinweg. Wenn Marken ihre digitale Präsenz erweitern, ist es wichtig, ein Designsystem zu haben, das sich leicht skalieren und an neue Plattformen und Technologien anpassen lässt. Der modulare, komponentenbasierte Ansatz ermöglicht es, effizient neue Funktionen, Produkte oder Kampagnen einzuführen, ohne die Funktionalität zu beeinträchtigen. So wirkt sich zum Beispiel das Salesforce Lightening Design System positiv auf die Arbeitsabläufe der Benutzer*innen aus, indem es Unklarheiten reduziert, vorausschauend auf User-Bedürfnisse eingeht und durch vertraute Benutzeroberflächen die intuitive Handhabung festigt. Diese Konsistenz stärkt die Markenidentität und hilft Kund*innen, Vertrauen sowie Loyalität zu entwickeln.
Da Designsysteme ein einheitliches Set aus Richtlinien, Komponenten und Mustern bieten, gewährleisten sie die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit für alle Anwender*innen – unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Voraussetzungen. Durch diese Inklusivität werden nicht nur ethische und rechtliche Anforderungen erfüllt, sondern auch die potenzielle Zielgruppe und der Kund*innenstamm einer Brand erweitert, was letztlich zu Wachstum und Erfolg führt.
Warum Designsysteme tatsächlich die Kreativität fördern
Entgegen dem Mythos, dass Designsysteme die Kreativität eindämmen, können sie diese verbessern und fördern. Sie bieten eine solide Grundlage, sodass sich die Designer*innen auf das Wesentliche konzentrieren können: Innovation und Problemlösung. Da sie nicht ständig grundlegende Elemente neu erfinden müssen, bleibt mehr Zeit und Energie, um einzigartige Lösungen zu finden, Grenzen aufzubrechen und unvergessliche Erlebnisse zu schaffen.
Wichtig: Designsysteme bieten lediglich die Struktur oder den Rahmen für den kreativen Ausdruck – wie vergleichsweise die Leinwand von Künstler*innen. Für wahre Kreativität sorgen die Inhalte, die in die Komponenten des Designsystems einfliessen. Wenn das Fundament und die Leitfäden vorhanden sind, können sich die Designer*innen auf die Gestaltung einzigartiger Inhalte und visueller Elemente konzentrieren, die mit der Identität, der Mission und den Werten der Marke übereinstimmen.
Ausserdem ermöglichen Designsysteme Zusammenarbeit und Vielfalt: Sie bringen Designer*innen, Entwickler*innen und andere Stakeholder zusammen und damit deren unterschiedlichen Perspektiven und Ideen. Durch diese Kollaborationen entstehen kreative Lösungen, die verschiedene Standpunkte berücksichtigen und wiederum in innovativere und integrativere Produkte und Erfahrungen resultieren.
Kurz gesagt, Designsysteme sind weit davon entfernt, die Kreativität einzuschränken. Stattdessen bieten sie den Rahmen, der es Marken ermöglicht, sich in unserer schnelllebigen, digitalen Welt zu entwickeln. Sie sorgen für Konsistenz, Skalierbarkeit sowie Zusammenarbeit und tragen zu einer integrativeren und zugänglicheren digitalen Landschaft bei. So können Marken eine aussergewöhnliche User Experience liefern – über alle Plattformen, Geräte und kreative Grenzen hinweg. In einer Welt, in der Design eine entscheidende Rolle für den Markenerfolg spielt, sind solche Systeme nicht nur notwendig, sondern unverzichtbar.
Autor: Christian Waitzinger, Chief Experience Officer (CXO) bei der Plan.Net Group
Jetzt weiter stöbern
Weitere Artikel